Zweieinhalb Stunden Musikgenuss
Die Besucherinnen und Besucher erlebten in der Kathrin-Türks-Halle eine gelungene Konzertpremiere: Zu hören war „Gute Laune mit Musik – Von Saiten und Tasten und Shantygesang“.
Das 1. Dinslakener Akkordeonorchester 1965 e.V., das Mandolinenorchester Harmonie und der Shanty Chor Hiesfeld gaben ein Gemeinschaftskonzert.
DINSLAKEN |(cor) „Das ist ein schönes Bild“, meinte Reinhard Hüsken, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Musischer Vereinigungen, am Sonntagnachmittag mit einem Lächeln, als sein Blick durch den sehr gut gefüllten Saal der Kathrin-Türks-Halle wanderte – denn sowohl auf und vor der Bühne als auch im Publikum saßen zahlreiche Musikerinnen und Musiker sowie Sänger, die den vielen Zuhörerinnen und Zuhörern zweieinhalb Stunden Musikgenuss schenkten. Erstmals standen der Shanty Chor Hiesfeld (Leitung Thomas Baumann), das 1. Akkordeon-Orchester Dinslaken 1965 (Leitung Bärbel Klott) und der Mandolinenverein Harmonie 1931 (Leitung Michael Jakob) gemeinsam auf der Bühne – eine gelungene Premiere. Reinhard Hüsken hatte nicht zu viel versprochen, als er dem Publikum „herrlichen Musikgenuss“ ankündigte und ein buntes und abwechslungsreiches Konzert versprach.
Das stand unter dem Motto „Gute Laune mit Musik – Von Saiten und Tasten und Shantygesang“. Wie das klingt, wurde ab dem ersten Stück bereits deutlich: Der „Rag of Rags“ war gute Laune pur. Aber auch die „Celtic fairies“, die das Mandolinenorchester präsentierte, waren wunderschön anzuhören. Vom mystisch-melancholischen „The Highland Boat Song“ über das heitere „Fanny Power“ und das romantische „Red is the Rose“: Die Interpretation des Orchesters lud zum Träumen ein.
Im zweiten Set spielte der Mandolinenverein die „Englische Suite“. Die Musikerinnen und Musiker haben sie schon einmal in Anwesenheit der Komponistin Elke Tober-Vogt bei Bundesmusik am Bodensee aufgeführt, wie Dirigent Michael Jakob erzählte. Am Sonntag konnten sie das Stück aber in der ursprünglichen Version mit Blockflöte spielen, da eine Musikerin nicht nur Mandoline, sondern auch Blockflöte spielen kann. Die Flöte harmonierte sehr gut mit den Zupfinstrumenten und verlieh dem Stück eine besondere Note.
In die Welt der Seefahrer nahm der Shanty Chor das Publikum mit. „Leinen los“ hieß es mit dem Lied „Windjammer“, das Lust auf Meerund mehr Shantys machte. Eigentlich sei ein Shanty ein Arbeitslied auf See, erklärte Chorleiter Thomas Baumann – und das nächste Stück klang auch so: Als Zuhörer war man mittendrin an Deck unterwegs nach Kap Hoorn. So schwungvoll und mitreißend die Shantys auch sind – in der zweiten Programmhälfte waren es besonders das Lied „Essequibo River“ und die „Budderfahrt nach Dänemark“ – die Seebären können auch leisere und wehmütige Töne anschlagen, als es hieß „Rolling home“.
Die Pause brachte den Aktiven nicht nur ein paar Minuten Zeit zum Durchatmen, sondern wurde auch zum Umbauen genutzt: Saß im ersten Teil noch der Mandolinenverein vor dem Shanty Chor, war es in der zweiten Hälfte das Akkordeon-Orchester Dinslaken. Mit zwei ganz unterschiedlichen Blöcken zeigten die Musikerinnen und Musiker, wie breit gefächert ihr Repertoire ist, aber auch den
Facettenreichtum ihres Instruments.
Das Medley mit Liedern der Comedian Harmonists – unter anderem mit „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Ein Freund, ein guter Freund“ – kam sehr gut beim Publikum an, das getragene „Smile“ sorgte für ein Lächeln und für das „Krimi Puzzle“ gab es vereinzelte Bravo-Rufe. Toll interpretiert und ausdrucksstark gespielt waren auch die Filmmelodien von „James Bond“ bis „Ghostbusters“. Der „Fluch der Karibik“ setzte einen großartigen Schlussakkord unter ein großartiges Sonntagskonzert.