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Artikel aus der RP

 

Orchester mit einem bunten Potpourri

Phillip Stroetmann

Das aus rund 25 Musikern bestehende Akkordeonorchester begeisterte die über 100 Besucher mit einem bunten Mix aus Filmmusik, Popkultur-Klassikern sowie Größen der Szene – unterstützt von der Sopranistin Lea Ostgathe.
 
DINSLAKEN | (pst) Mit „The March“, einem in der ursprünglichen Version für Blasorchester komponierten Stück von Filmmusik-Legende John Williams (u.a. „Der weiße Hai“, „Star Wars“ und „Schindler’s Liste) aus dem Film „1941“, der als das schlechteste Werk Steven Spielbergs gilt, stieg das 1. Akkordeonorchester Dinslaken 1965 in sein Frühlingskonzert in der sanierten Aula der Ernst-Barlach-Gesamtschule ein und begeisterte die über 100 Besucher mit einem bunten Mix aus Filmmusik, Popkultur-Klassikern sowie Größen der Akkordeon-Szene. „Das Orchester hat sich der Herausforderung angenommen“, sagte Simon Barthelmes, der lange aktives Mitglied im Orchester war, nun aber als Moderator durch das Programm führte, über Williams Werk. In der Tat gelang den Musizierenden der Einstieg unter der Leitung von Bärbel Klott sehr gut, auch die schnellen Passagen in dem durchaus anspruchsvollen Marsch brachte das Orchester sehr hörenswert auf die Bühne.
 
Und bei diesem Stichwort ist man schnell bei der Sopranistin Lea Ostgathe, die gerade Master-Studiengänge in Operngesang und für ein Gymnasial-Lehramt absolviert. Sie hatte bei „Quando m’en vó“ aus der Oper „La Bohéme“ von Giacomo Puccini ihren ersten Auftritt des Abends. Die Sängerin harmonierte perfekt mit dem Spiel des Orchesters und beeindruckte insbesondere mit ihrer Sicherheit bei den hohen Tönen, wobei sie hin und wieder auch hörenswerte Veränderungen in der Stimmlage und der Rhythmik einbaute. Bei jedem ihrer vier Auftritte trug sie ein anderes Kleid, sang zudem in vier verschiedenen Sprachen: Nach dem Auftakt auf italienisch interpretierte sie „Je veux vivre“ aus „Romeo und Julia“, Gabriella’s Song aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ sowie „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ von Franz Lehár aus der Operette „Guiditta“. In der ersten, eher klassisch geprägten Hälfte des Konzerts, gab das Orchester noch die Werziade zum Besten, das eine große Varianz in Geschwindigkeit und Lautstärke aufweist.
 
Außerdem bespielten die Musikerinnen und Musiker die Freundschaft eines Dichters zu seinem Postboten in „Il Postino“ und ließen in „Huapango“ die Liebe der Mexikaner zu ihrer Volksmusik hochleben: Das Konzert stand im Zeichen von Liebe und Freundschaft. Die zweite Hälfte startete mit einem Arrangement des Survivor-Klassikers „Eye of the Tiger“ (1982), der schon Rocky Balboa auf der Leinwand begleitet hat und endete nach insgesamt acht unterhaltsamen Stücken mit einem Medley von Billy Joel, das unter anderem mit „She’s always a woman“, „Uptown Girl“ und „Piano Man“ aufwartete.
 
Das Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus und forderte eine Zugabe, welcher das Orchester gerne nachkam. Zunächst wurde es mit Herbert Grönemeyer’s „Mambo“ noch einmal schwungvoll, ehe die Gastgeber sich mit „Guten Abend, Gute Nacht“ von Johannes Brahms, inklusive Gesangseinlage von Lea Ostgathe, endgültig verabschiedeten.